Nach mehr als 135 Jahren bringt die Vierteljahresschrift für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften wieder einen Aufsatz zur Geschichte von Wittgendorf (zuletzt 1885 v. Flanns über Einträge zu Adeligen in den Kirchenbüchern von Wittgendorf und benachbarten Orten). Herausgeber der Zeischrift ist der Verein „Herold“, die älteste internationale Fachgesellschaft für, so noch 1885, Heraldik (Wappenkunde), Sphragistik (Siegelkunde) und Genealogie, in Berlin.
In dem Heft 3-4 des Jahrgangs 2021 behandelt Klaus Garcke „Die sächsische Familie von Trautzschen“; sie ist im Mannesstamm ausgestorben. Trautzschens traten im Mittelalter hervor insbesondere als Amtsinhaber des Bischofs von Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz. 1395 waren die v. Trautzschen in Wittgendorf ansässig und ungefähr seit der Mitte des 16. Jahrhunderts ist der Stammbaum der Familie als Besitzer des Ritterguts in Wittgendorf nachweisbar. Letztes und wohl auch bekanntestes Mitglied der Familie war Carl v. Trautzschen (1730-1812), der 1747 das Rittergut durch Zwangsverkauf verlor. Carl v. Trautzschen veröffentlichte u. a. Briefe und Theaterstücke. Als Soldat war er zuletzt Oberst der Infanterie. Er hinterließ ein Stammbuch, in das sich, mit Sprüchen und Gedichten, Verwandte und Freunde eingetragen hatten (mit gemaltem Wappen-Stammbaum; Staats- und Universitätsbibliothek Dresden).